Der Lindenpark wird ausgehend vom modularen Angebot zunächst 12 Wohnungen anbieten, die alle identisch ausgestattet sind, um so mittel- bis langfristig eine möglichst hohe Flexibilität sicherzustellen. Jede Wohngruppe soll wie ein «normaler» Haushalt eingerichtet sein, d. h. mit allen Haushaltsgeräten, Vorräten usw. Zusätzlich soll in jeder Wohngruppe ein Büroplatz mit Computer, Pflegedokumentation und Reservemedikamenten eingerichtet werden.
Ergänzend zu den Gruppengebäuden mit den geplanten Wohnungen wird ein Mehrzweckgebäude erstellt, welches ein Bistro sowie diverse grössere und kleinere Aufenthaltsräume wie auch Büroräumlichkeiten beherbergt. Im Untergeschoss werden diverse Technik-, Lager- und Kühlräume integrierte sowie Garderoben und eine Werkstatt für den Technischen Dienst.
Dass Sie immer sehen wie weit wir auf der Baustelle sind, durften wir auf dem Kirchturm der evangelisch- reformierten Kirche Balsthal eine Kamera installieren.

Auch die Anzahl Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung, die das Alter von 55 Jahren erreicht oder überschritten und einen zunehmenden Pflegebedarf haben, ist in den letzten Jahren markant gestiegen. INSOS geht gemäss einem Leitartikel aus dem Jahr 2014 davon aus, dass in der Schweiz rund 5500 Menschen betroffen sind und einen Betreuungs- und Pflegeplatz benötigen.
Die GAG betreibt bereits heute in Niederbuchsiten ein spezialisiertes Angebot für Menschen mit Demenz. Die heutige Infrastruktur reicht aber nicht aus, um den künftigen Bedarf in den Bezirken Gäu und Thal befriedigen zu können, weshalb der Verwaltungsrat der GAG entschieden hat, eine neue moderne Infrastruktur mit einem grösseren Betreuungsangebot zu erstellen.

Das von der GAG verfolgte Prinzip basiert darauf, dass mit dem eigenentwickelten Betreuungskonzept der Alltag von Menschen mit Demenz so normal wie möglich gestaltet wird, in der Überzeugung, dass sich Menschen mit Demenz dann wohlfühlen, wenn ihr Leben im neuen Zuhause dem Alltag, den sie von früher gewohnt sind, so ähnlich wie möglich ist.
Eine wesentliche Grundlage hierbei ist, dass die Mitarbeitenden auf Basis der jeweiligen Biografie und Beobachtungen ein Profil jedes Bewohnenden erstellen und diese Anhaltspunkte in den Alltag integrieren. Ziel ist dabei ein Höchstmass an Autonomie und Normalität für die Betroffenen.
So lässt man zum Beispiel Langschläfer am Morgen schlafen, die Mitarbeitenden tragen keine Berufs- sondern Alltagskleider und auf den Namensschildern stehen nur der Vor- und der Nachname, aber bewusst nicht die jeweilige Funktion. Das Frühstück und das Nachtessen werden im Haus zubereitet, die Bewohnenden helfen, sofern sie das können und möchten. Das Mittag- und Abendessen kommt in Töpfen auf den Tisch, sodass jede und jeder selbst bestimmen kann, wie viel er essen möchte.
Die GAG legt grossen Wert darauf, dass von ihr entwickelte Betreuungskonzept laufend auf die neuen Bedürfnisse anzupassen und im Rahmen einer wissenschaftlichen Evaluation langfristig auf seine Evidenz zu prüfen.

- 8 Wohngruppen für je 7 Menschen mit Demenz
- 3 Wohngruppen für je 7 Menschen mit kognitiver Behinderung
- 1 Tages- und Nachtstätte für 7 Menschen mit sämtlichen Demenzformen, die primär noch zu Hause wohnen und durch die Angehörigen betreut werden

Ende 2016 und Anfang 2017 fand eine umfassende Standortevaluation in den Bezirken Gäu und Thal statt. 11 potentielle Standorte wurden evaluiert und davon wurden 9 Standorte einer ersten Analyse unterzogen. Der Verwaltungsrat der GAG hat im Februar 2017 den Entscheid gefällt, die Parzellen in den Gemeinden Balsthal, Wolfwil und Niederbuchsiten einer detaillierten Analyse zu unterziehen. Die durchgeführte detaillierte Analyse hat gezeigt, dass der Standort in Balsthal für das geplante Vorhaben der GAG die mit Abstand besten Optionen bietet. Heutige Konzepte versuchen, entsprechende Angebote nicht mehr in peripheren Lagen zu realisieren. Es ist die Absicht, die betroffenen Personen so lange wie möglich im alltäglichen (Gemeinde-/Dorf-)Leben zu integrieren (Inklusion).
Die Hunzikerwiese entspricht der neuen Philosophie der Inklusion sehr gut, weshalb die Wahl u.a. wegen diesem Aspekt auf die Gemeinde Balsthal gefallen ist.
