Umzug in ein neues Zuhause - Interview mit einer Bewohnerin
unsplash.com/William Olivieri (Symbolbild)
Bewohnerin Sunnepark
22. Februar 2021

Seit wann sind Sie bei uns im Sunnepark?

Seit dem 16. Oktober 2020.


Was war der ausschlaggebende Grund für den Eintritt in ein Alterszentrum?

Mein Hund ist plötzlich gestorben, welcher mir sehr viel bedeutet hat. Ich hatte eine schöne Wohnung, welche aber sehr lärmig war, an der Hauptstrasse. Ich hätte eine neue Wohnung suchen müssen und dann haben Sie mich angerufen, wegen einem freien Zimmer. So musste ich studieren, ob ich will oder nicht. Schlussendlich habe ich mich dazu entschieden hierher zu kommen. Und dann ist noch der Streit mit meiner Tochter dazugekommen, dass darf man auch sagen, das hat auch noch eine Auswirkung auf meine Entscheidung gehabt.


Hatten Sie Bedenken vor dem Eintritt? Wenn ja, welche?

Nein eigentlich überhaupt nicht. Das hat mich selbst verwundert. Alles ergab sich spontan und ich habe gedacht, jetzt probiere ich es und fertig. Ich bereue es nicht.


Wie war der Wechsel am Anfang für Sie?

Meine Kinder haben mir beim Zügeln geholfen und alles ging wunderschön über die Bühne. Meine Schwiegertöchter haben dann noch fertig geputzt, was noch zu putzen war in der alten Wohnung. Ich war hier wie zu Hause und es ging ganz reibungslos. Ich machte mir keine grossen Sorgen. Ich dachte immer, wenn irgendetwas ist, kann ich mich immer noch um entscheiden. Mein Sohn sagte zu mir: «Mutter mach das, dann musst du dich nicht mehr kümmern».


Wie erleben Sie die Umsetzung der Corona-Massnahmen im Sunnepark?

Wissen Sie, ich bin sehr gerne alleine und es hat mir gar nicht viel ausgemacht, weil ich mir dies gewöhnt bin, war ja vorher auch viel alleine. Ich mache mir schon Gedanken, wie lange diese Zeit andauern wird. Jetzt wurden wir geimpft und ich hoffe, dass es besser wird. Ich gehe nach draussen und mache meine Erledigungen auf der Post und am Bancomat, das geht ja schnell und ich treffe niemanden.


Was gefällt Ihnen am besten bei uns?

Dass ich irgendwo zu Hause bin und nicht denken muss, dass ich morgen wieder zügeln muss. Es ist immer jemand da. Die jüngeren Pflegenden gehen einem manchmal auf die Nerven, sie sind halt einfach noch jung und haben keine Erfahrung. Sie befehlen dann gerne, schlussendlich wird man sich aber schon einig.


Wenn Sie solche Erfahrungen machen, sagen Sie es Ihnen? Geben Sie Ihnen die Rückmeldung?

Weniger, am morgigen Tag ist das wieder vergessen. Ich habe immer das Problem, dass es Krach gibt und ich mich wehren muss. Das vertrage ich aber nicht mehr. Mir ist es wohl hier und fertig.


Fühlen Sie sich zu Hause?

Ja.


Was würden Sie jemandem raten, der auch in ein Alterszentrum eintreten möchte/muss?

Wissen Sie, wenn es nicht mehr anders geht und man Hilfe braucht, dann würde ich sagen, geh ins Altersheim und mach zuerst mal einen Ferienaufenthalt und schau wie es ist. Man muss halt irgendwie die Einstellung dazu haben, dass es gut kommt und nicht nur denken ich gehe erst, wenn es wirklich nicht mehr anders geht. Man muss positiv zu allem stehen. Ich bin froh, dass ich so denke. Ich sage immer «man lebt heute und morgen, nicht gestern». Wenn man das kann, ich habe das nicht immer gekonnt. Man muss ein gewisses Alter dazu haben und man muss es lernen.


Wie kann man das positive Denken lernen? Können Sie mir einen Tipp geben?

Das kommt von selber, wenn man dies will.


Gibt es sonst noch etwas, was Sie uns unbedingt mitteilen möchten?

Was könnte ich noch sagen. Ich bin froh, dass es mir hier gut geht, dass ich hinein- und hinausgehen kann wie ich will. Ich fühle mich hier wohl und hoffe, dass es noch lange so weitergeht.




Auch für Angehörige ist ein solcher Umzug kein leichter Schritt. Dazu mehr in unserem nächsten Beitrag.

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