Umzug in ein neues Zuhause - Interview mit einer Angehörigen
erhalten von Frau Allemann
Frau Allemann
01. März 2021

Welcher Angehöriger von Ihnen ist bei uns im Alterszentrum zu Hause?

Mein Ehemann, Kurt Allemann.


Seit wann ist er bei uns?

Kurt weilt seit dem 11. November 2020 im Sunnepark in Egerkingen. Zuerst war er in der Passerelle-Pflege (Übergangspflege), am 19. November 2020 hat er in die Langzeitpflege gewechselt.


Was war der ausschlaggebende Grund für den Eintritt in ein Alterszentrum?

Am Dienstag, 3. November 2020 wurde Kurt mit Verdacht auf Herzinfarkt mit der Ambulanz ins Kantonsspital Olten eingeliefert. Die Abklärungen haben ergeben, dass es sich nicht um einen Herzinfarkt, sondern «nur» um eine Herzschwäche gehandelt hat. Der behandelnde Arzt im Kantonsspital Olten hat festgestellt, dass sich die Mobilität bei meinem Mann verschlechtert hat, so empfahl er mir, ihn in ein Pflegeheim zu überweisen. Dieser Bescheid wurde vom Hausarzt bestätigt und mir auch empfohlen.


Hatten Sie bedenken vor dem Eintritt? Wenn ja, welche?

Der Eintritt in das Pflegeheim kam in dem Sinne nicht überraschend, da der Hausarzt meines Mannes schon seit einiger Zeit darauf hingewiesen hat, mich mit dem Gedanken einer Einweisung in ein Pflegeheim zu befassen und die nötigen Vorkehrungen (Anmeldung in Pflegeheim) zu treffen.

Ich hatte lange ein schlechtes Gewissen gegenüber Kurt und dachte immer, ich kann ihn ja pflegen, ich bin ja zu Hause und habe Zeit.

Nach dem Eintritt habe ich die Erkenntnis gehabt, dass wir zu wenig über die Zukunft geredet haben. Die Situation zu besprechen was, wenn usw., dies hätte es viel einfacher gemacht, gewisse Entscheidungen zu treffen.


Wie war der Wechsel am Anfang für Ihren Ehemann? Wie für Sie?

Auch wenn man sich im Vorfeld mit dem Gedanken eines Eintritts ins Pflegeheim befasst, kam der Wechsel für mich dennoch überraschend und schnell. Und die Endgültigkeit macht einem zu Beginn zu schaffen. Erschwerend kam dazu, dass ich Kurt am Anfang wegen der Corona – Pandemie nicht besuchen durfte.

Da mein Mann einige Personen im Pflegeheim kennt und sich mit ihnen unterhalten kann, bekamen wir von ihm eine positive Rückmeldung betreff seines definitiven Übertrittes ins Pflegeheim. Aber auch der Wunsch wieder nach Hause zu kommen äusserte Kurt immer wieder und da war es für mich oft schwierig, die richtigen Worte zu finden und ihm zu erklären, dass das Pflegeheim auch zukünftig sein Aufenthaltsort sein wird.


Wie erleben Sie die Umsetzung der Corona-Massnahmen im Sunnepark?

Aus Presse und Medien ist mir bekannt, dass die Bewohner und das Personal von Alters- und Pflegeheimen besonders gefährdet sind. Ich habe deshalb vollstes Verständnis für die angeordneten Corona – Schutzmassnahmen.

Natürlich fehlen mir einige Dinge aufgrund der Schutzmassnahmen, wie der persönliche Kontakt mit dem Pflegepersonal, ich kann das Zimmer meines Mannes nicht besuchen, oder dass keine Getränke im Besucherraum konsumiert werden können.

Aber wir alle hoffen, dass die Impfaktion erfolgreich war und wir in der zweiten Jahreshälfte wieder mit einigen Lockerungen der Massnahmen rechnen dürfen.

Es wurde ausreichend informiert seitens GAG über die Umsetzung der Corona Massnahmen.


Was würden Sie jemandem raten, der auch in die Situation kommt, dass ein Angehöriger ins Alterszentrum wechselt?

Viele werden früher oder später einmal mit der Tatsache konfrontiert, aus gesundheitlichen Gründen in ein Pflegeheim einzutreten. Es ist daher wichtig, dass man sich nicht erst beim bevorstehenden Übertritt damit beschäftigt, sondern schon früh darüber spricht. Ich glaube, dass dieses Thema öfters angesprochen werden sollte, vor allem wenn eine Demenzerkrankung vorliegt.

Dabei sollte auch die finanzielle Situation thematisiert werden und Abklärungen mit den zuständigen Stellen (Gemeinde, Kant. Ausgleichskasse usw.) getätigt werden. Bei einem Übertritt ins Pflegeheim muss man sich auch bewusst sein, dass ein relativ grosser administrativer Aufwand auf einem zukommt. Je nach Situation sollte man sich auch hier rechtzeitig die nötige Hilfe sichern.

Wichtig ist auch eine Ansprechperson zu haben in dieser Situation, um auch Hilfe anfordern zu können.


Gibt es sonst noch etwas, was Sie uns gerne mitteilen würden?

Ich glaube, mein Mann hat sich gut eingelebt. Er schätzt die gute Pflege und den kameradschaftlichen Umgang mit dem Pflegepersonal. Auch die «Freizeitbeschäftigungen» mit Spiel und Spass bedeuten ihm viel. Das Essen, das er anfänglich nicht immer lobte, mundet ihm unterdessen sehr.

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